Die neuen Omnibus-Maßnahmen der EU vereinfachen die Nachhaltigkeitsberichterstattung und reduzieren den Aufwand für Unternehmen. Die wichtigsten Änderungen im Überblick:
Tipp: Nutzen Sie digitale Tools und führen Sie eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse durch, um langfristig Mehrwert zu schaffen.
Änderungen | Vorher | Neu |
---|---|---|
Mitarbeiterschwelle | 250 Mitarbeiter | 1.000 Mitarbeiter |
EU-Taxonomie | Pflicht zur Berichterstattung | Freiwillig |
Lieferkettenanalyse | Umfassend | Fokus auf direkte Lieferanten |
Frist große Unternehmen | 2026 | 2028 |
Frist KMUs | 2026 | 2028 |
Bleiben Sie informiert und passen Sie Ihre ESG-Strategie frühzeitig an.
Das Omnibus-Vereinfachungspaket bringt zahlreiche Änderungen in der Nachhaltigkeitsberichterstattung mit sich. Ziel ist es, den Verwaltungsaufwand zu senken, ohne die Qualität der Berichte zu beeinträchtigen.
Eine der zentralen Änderungen betrifft die Schwellenwerte. Vorgeschlagen wird, die bisherige Grenze von 250 Beschäftigten auf 1.000 anzuheben. Diese Änderung könnte dazu führen, dass rund 85 % der derzeit berichtspflichtigen Unternehmen nicht mehr unter die CSRD-Pflicht fallen.
Für große Unternehmen mit einem Jahresumsatz unter 450 Mio. € gelten folgende Erleichterungen:
Bereich | Vorherige Anforderung | Neue Regelung |
---|---|---|
EU-Taxonomie | Pflicht zur Berichterstattung | Freiwillige Berichterstattung |
Wertschöpfungskette | Umfassende Analyse erforderlich | Fokus auf direkte (Tier-1) Lieferanten |
Datenerfassung | Detaillierte Vorgaben | Vereinfachte Berichtsvorlagen |
Zusätzlich zu den Änderungen bei den Berichtspflichten wurden auch die Umsetzungsfristen angepasst.
Die Fristen für die Umsetzung der Berichterstattung wurden wie folgt geändert:
Neben den Friständerungen wurden auch inhaltliche Elemente der Berichterstattung angepasst. Die doppelte Wesentlichkeitsanalyse bleibt dabei ein zentraler Bestandteil der CSRD-Berichte. Unternehmen müssen weiterhin zwei Perspektiven berücksichtigen:
"Die Europäische Kommission beabsichtigt nicht, durch das Omnibus-Paket den Kern der Gesetze zu ändern. Stattdessen konzentriert sie sich darauf, die bestehenden Vorschriften zu überarbeiten und zu straffen, ohne die bereits von Unternehmen geleisteten Anstrengungen zu untergraben."
Durch diese Anpassungen soll der Berichterstattungsaufwand für große Unternehmen um 25 % und für KMUs um 35 % gesenkt werden.
Die Änderungen bei den Berichtspflichten beeinflussen auch die praktische Umsetzung von ESG-Programmen in Unternehmen.
Unternehmen müssen ihre ESG-Strategien an die neuen Omnibus-Maßnahmen anpassen und ihre Datengrundlage verbessern. Die verlängerten Fristen bieten die Möglichkeit, effizientere Prozesse für die Berichterstattung zu entwickeln.
Bereich | Aktuelle Anforderung | Optimierungspotenzial |
---|---|---|
Datenqualität | Grundlegende ESG-Datenerfassung | Automatisierte Datensammlung |
Materialitätsanalyse | Einfache Wesentlichkeitsbeurteilung | Doppelte Materialitätsanalyse integrieren |
Stakeholder-Engagement | Begrenzte Einbindung | Systematischer Dialog mit Interessengruppen |
Die vereinfachten Berichtspflichten senken die Kosten für Großunternehmen um 25 % und für KMUs um 35 % [1]. Diese Einsparungen können genutzt werden, um die ESG-Leistung weiter zu verbessern.
"Die EU ändert ihre Taktik, aber nicht ihr Engagement für Nachhaltigkeit. Der Geist der EU-Gesetzgebung, Transparenz und nicht-finanzielle Daten voranzutreiben, bleibt bestehen und wird intakt bleiben." - Tsvetelina Kuzmanova, Sustainable Finance Lead, Cambridge Institute for Sustainability Leadership, Europe
Die Angleichung der EU-Standards an internationale Rahmenwerke wie GRI und ISSB wird immer wichtiger. Für eine erfolgreiche Umsetzung sollten Unternehmen:
"Bewahren Sie einen kühlen Kopf. Die nächsten Wochen werden sehr entscheidend für das Tempo und die Richtung dieses Vorschlags sein. Prüfen Sie, ob Sie letztendlich ohnehin betroffen sein werden. Für viele Unternehmen ist es nur eine Frage des Wann, nicht des Ob." - Elisabeth Ottawa, Head of Public Policy Europe bei Schroders
Im nächsten Abschnitt werden die Risiken und Chancen dieser Anpassungen genauer beleuchtet.
Neue Berichtspflichten können für Unternehmen eine Herausforderung darstellen. Ohne ausreichende Vorbereitung drohen finanzielle Strafen, Reputationsverluste und eingeschränkter Zugang zu Märkten [1].
Hier sind Maßnahmen, um diese Risiken zu verringern:
Risikobereich | Mögliche Folgen | Maßnahmen zur Prävention |
---|---|---|
Compliance | Geldstrafen, rechtliche Probleme | Frühzeitige Anpassung an Anforderungen |
Datenqualität | Ungenaue ESG-Bewertungen | Aufbau effektiver Datensysteme |
Zeitmanagement | Verzögerungen bei der Umsetzung | Gezielte Planung und Ressourcennutzung |
Besonders die Qualität nicht-finanzieller Daten ist eine Herausforderung. Unternehmen, die zu spät mit der Vorbereitung beginnen, stehen später unter großem Zeitdruck. Dennoch können gut geplante Maßnahmen langfristig Einsparungen ermöglichen.
Trotz der Risiken bieten optimierte Berichtspflichten auch klare Kostenvorteile. Laut Studien können große Unternehmen ihre Compliance-Kosten um 25 % senken, kleinere Unternehmen sogar um 35 % [1].
Hier einige Einsparungsmöglichkeiten:
"Unabhängig von den gesetzlichen Anforderungen sollten Unternehmen weiterhin eine doppelte Materialitätsanalyse durchführen und eine solide ESG-Datenbasis aufbauen. Dies sind Maßnahmen, die langfristig Mehrwert schaffen." – Julia Staunig, Chief Growth Officer, Position Green
Eine frühzeitige Vorbereitung verbessert nicht nur die Anpassungsfähigkeit der Organisation, sondern sorgt auch für effizientere Abläufe [1].
Das Verfolgen regulatorischer Entwicklungen spielt eine zentrale Rolle in der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Unternehmen sollten ihre bestehenden Berichtspflichten weiterhin erfüllen, bis neue Vorschriften offiziell gültig sind.
Beobachtungsbereich | Maßnahmen | Vorteile |
---|---|---|
Gesetzgebung | Analyse neuer Regelungen und deren Umsetzung | Frühzeitige Anpassung der Prozesse |
Branchenstandards | Teilnahme an Fachverbänden und Arbeitsgruppen | Wissens- und Erfahrungsaustausch |
Erwartungen der Stakeholder | Abstimmung der ESG-Strategie | Verbesserte Berichterstattung |
Diese Schritte schaffen die Grundlage für den gezielten Einsatz moderner digitaler Lösungen.
Ein gut strukturiertes Berichtssystem erleichtert die Einhaltung neuer Anforderungen. Digitale Tools bieten dabei folgende Vorteile:
Nach der Einführung solcher Tools ist es essenziell, eine langfristige ESG-Strategie zu entwickeln.
Trotz der aktuellen Änderungen bleibt die Nachhaltigkeitsberichterstattung ein strategisches Element [1]. Für die Zukunftssicherung sollten Unternehmen Folgendes berücksichtigen:
Durch Investitionen in zuverlässige Berichtssysteme können Unternehmen organisatorische Anpassungen wie eine gesteigerte Nachhaltigkeitsleistung, Änderungen in der Governance und Priorisierungen bei Investitionen effektiv umsetzen [1].
Die beschriebenen Änderungen bei den Omnibus-Maßnahmen führen zu einer erheblichen Reduzierung des Berichtsumfangs – bis zu 80 % der Unternehmen werden künftig von der Berichtspflicht ausgenommen. Die zentralen Schwellenwerte für Unternehmen, die weiterhin berichten müssen, sind:
Kriterium | Schwellenwert |
---|---|
Mitarbeiter | 1.000+ |
Jahresumsatz | über 50 Mio. € |
Bilanzsumme | über 25 Mio. € |
"Dies ist noch ein Vorschlag, keine endgültige Entscheidung. Das Europäische Parlament und der Rat der EU müssen ihn noch genehmigen, und es wird Zeit brauchen, einen Konsens zu erreichen. Unternehmen müssen ruhig bleiben und sich darauf konzentrieren, warum sie überhaupt berichten."
Diese Punkte zeigen, wie wichtig es ist, sich professionell auf die neuen Anforderungen vorzubereiten.
Die neuen Berichtsstandards erfordern eine durchdachte Herangehensweise.
"Die Nachhaltigkeitsberichterstattung wird bleiben und gleiche Wettbewerbsbedingungen schaffen, die Transparenz und Standardisierung erfordern." [1]
Um optimal vorbereitet zu sein, sollten Unternehmen folgende Ansätze nutzen:
"Nachhaltigkeit ist ein Handwerk, das von Grund auf erlernt werden muss."
Die Kombination aus moderner Technologie und fundierter Expertise hilft Unternehmen, sich erfolgreich aufzustellen.
Im Folgenden finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zu den Omnibus-Maßnahmen und ihren praktischen Auswirkungen auf Unternehmen.
Die Omnibus-Maßnahmen beinhalten Änderungen der CSRD, die darauf abzielen, die Berichterstattungspflichten zu vereinfachen. Laut dem Vorschlag der EU-Kommission soll der Berichtsaufwand für große Unternehmen um 25 % und für kleinere Unternehmen um 35 % reduziert werden [1].
"Die EU ändert ihre Taktik, aber nicht ihr Engagement für Nachhaltigkeit. Der Geist der EU-Gesetzgebung, Transparenz und nicht-finanzielle Daten voranzutreiben, bleibt bestehen." - Tsvetelina Kuzmanova, Sustainable Finance Lead, Cambridge Institute for Sustainability Leadership, Europe
Für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) wurden folgende Anpassungen vorgenommen:
Bereich | Neue Regelung |
---|---|
Mitarbeiterschwelle | Anhebung von 250 auf 1.000 Mitarbeiter |
Freiwilliger Standard | Einführung des VSME-Standards mit Basic- und Comprehensive-Modul |
Zeitlicher Aufschub | Möglichkeit zur Verschiebung um zwei Jahre |
Nicht börsennotierte KMU sind zwar nicht direkt zur Berichterstattung verpflichtet, werden jedoch oft von Geschäftspartnern nach Nachhaltigkeitsinformationen gefragt. Der VSME-Standard bietet hier eine freiwillige Option, die individuelle Fragebögen ersetzen kann.
Die doppelte Wesentlichkeit berücksichtigt zwei Perspektiven: Zum einen, wie Nachhaltigkeitsthemen den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens beeinflussen (finanzielle Wesentlichkeit). Zum anderen, welche Auswirkungen die Geschäftstätigkeiten des Unternehmens auf Umwelt und Gesellschaft haben (Auswirkungswesentlichkeit).
"Unabhängig von den gesetzlichen Anforderungen sollten Unternehmen eine Wesentlichkeitsanalyse durchführen und eine solide ESG-Datenbasis aufbauen. Dies sind 'No-Regret'-Maßnahmen, die langfristig Mehrwert schaffen." - Julia Staunig, Chief Growth Officer, Position Green