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Nachhaltigkeitsbericht erstellen: Die wichtigsten Grundlagen

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Ein Nachhaltigkeitsbericht ist für Unternehmen nicht nur eine gesetzliche Pflicht, sondern auch ein Werkzeug, um Transparenz zu schaffen und die Marktposition zu stärken. Hier erfahren Sie die wichtigsten Schritte und Anforderungen:

  • Warum ein Nachhaltigkeitsbericht?
    Er dokumentiert ESG-Leistungen (Umwelt, Soziales, Unternehmensführung), erfüllt gesetzliche Vorgaben (z. B. CSRD), stärkt das Vertrauen von Stakeholdern und verbessert die Nachhaltigkeitsstrategie.
  • Wesentliche Bestandteile eines Berichts:
    • Unternehmensübersicht: Ziele, Strategie und Beitrag zu UN-Nachhaltigkeitszielen.
    • Themenanalyse: Wesentlichkeitsanalyse mit Stakeholder-Einbindung.
    • Kennzahlen: CO₂-Emissionen, Energie- und Wasserverbrauch, Mitarbeiterfluktuation.
  • Gesetzliche Vorgaben:
    Unternehmen mit >1.000 Mitarbeitenden oder >50 Mio. € Umsatz müssen nach CSRD und ESRS berichten.
  • Tools und Standards:
    Wählen Sie passende Standards wie GRI, ESRS oder DNK. Tools wie VERSO oder Envoria erleichtern die Datenerfassung und Berichterstellung.
  • So starten Sie:
    Planen Sie den Bericht, sammeln Sie präzise Daten, erstellen Sie eine klare Struktur und lassen Sie den Bericht extern prüfen.

Ein Nachhaltigkeitsbericht ist mehr als nur eine Pflicht – er ist eine Chance, Fortschritte sichtbar zu machen und langfristig Wettbewerbsvorteile zu sichern.

Die 9 Schritte zur Erstellung eines CSRD Berichts

Hauptbestandteile eines Nachhaltigkeitsberichts

Ein Nachhaltigkeitsbericht besteht aus drei Hauptbereichen, die die ESG-Leistung eines Unternehmens klar und nachvollziehbar darstellen.

"Mit einem Nachhaltigkeitsbericht informieren Sie über sämtliche Nachhaltigkeitsleistungen Ihres Unternehmens." - SAIM

Unternehmensübersicht und Ziele

Berichtskomponente Erforderliche Angaben Zweck
Unternehmensprofil Geschäftsmodell, Standorte, Mitarbeiterzahl Liefert den notwendigen Kontext
Nachhaltigkeitsstrategie Ziele, Zeitrahmen, Verantwortlichkeiten Verdeutlicht die Strategie
SDG-Alignment Beitrag zu UN-Nachhaltigkeitszielen Stellt globale Relevanz her

Nachdem die Unternehmensziele definiert sind, folgt die Auswahl und Priorisierung der relevanten Nachhaltigkeitsthemen.

Themenauswahl und Priorisierung

Dieser Prozess umfasst vier Schritte:

  • Kontextanalyse: Untersuchung des Umfelds und der Rahmenbedingungen.
  • Identifikation wesentlicher Auswirkungen: Analyse interner und externer Einflüsse.
  • Stakeholder-Einbindung: Austausch mit Interessengruppen durch Befragungen oder Workshops.
  • Wesentlichkeitsanalyse: Bewertung und Priorisierung der Themen in einer Wesentlichkeitsmatrix.

Auf dieser Grundlage werden messbare Ergebnisse und Kennzahlen festgelegt.

Ergebnisse und Kennzahlen

Der Bericht konzentriert sich auf konkrete KPIs (Key Performance Indicators) und deren Entwicklung. Diese sollten quantifizierbar, vergleichbar und gemäß ESRS-Standards (European Sustainability Reporting Standards) sein.

"Die Berichterstattung dokumentiert die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens. Das hilft, seine Nachhaltigkeitsleistung zu verbessern." - SAIM

Wichtige Kennzahlen sind:

  • CO₂-Emissionen (t)
  • Energieverbrauch (kWh)
  • Wasserverbrauch (m³)
  • Abfallaufkommen (t)
  • Mitarbeiterfluktuation (%)

Die Daten sollten maschinenlesbar aufbereitet und extern geprüft werden, um den CSRD-Vorgaben (Corporate Sustainability Reporting Directive) gerecht zu werden. Eine mehrjährige Darstellung der Kennzahlen erleichtert die Bewertung von Fortschritten.

So erstellen Sie einen Nachhaltigkeitsbericht

Ein überzeugender Nachhaltigkeitsbericht erfordert eine sorgfältige Planung und eine strukturierte Umsetzung. Hier sind die wichtigsten Schritte, um einen klaren und informativen Bericht zu erstellen.

Planung des Berichts

Eine solide Planung ist der erste Schritt. Stellen Sie ein Team aus verschiedenen Abteilungen zusammen, das mit der Nachhaltigkeitsstrategie Ihres Unternehmens vertraut ist. Dieses Team wählt die passenden Berichtsstandards aus und legt die strategische Ausrichtung fest.

Planungsphase Kernaufgaben Verantwortliche
Strategische Ausrichtung Definition der Ziele, Auswahl der Berichtsstandards Geschäftsführung, Nachhaltigkeitsbeauftragte
Teambildung Zusammenstellung des Teams, Festlegung der Rollen Projektleitung
Rahmenwerke Auswahl passender Standards wie ESRS oder GRI Nachhaltigkeitsbeauftragte, externe Berater

Mit einem klaren Plan können Sie sich auf die Datenerhebung und -analyse konzentrieren.

Datenerhebung und -analyse

Die Grundlage eines guten Berichts sind präzise und verlässliche Daten. Sammeln Sie relevante Kennzahlen systematisch und dokumentieren Sie die Methoden, um Transparenz zu gewährleisten.

Wichtige Schritte bei der Datenerhebung:

  • Datenquellen identifizieren: Finden Sie interne und externe Quellen, die zuverlässig sind.
  • Standardisierte Methoden anwenden: Legen Sie klare Verfahren fest, um die Daten konsistent zu erheben.
  • Qualität sichern: Kontrollmechanismen gewährleisten, dass die Daten korrekt und überprüfbar sind.

Erstellung und Überprüfung

Nach der Datensammlung geht es an die eigentliche Erstellung des Berichts. Achten Sie darauf, dass der Bericht den Anforderungen der CSRD entspricht.

Wichtige Punkte beim Schreiben:

  • Strukturierung: Teilen Sie den Bericht in klar gegliederte Abschnitte.
  • Visualisierung: Nutzen Sie Diagramme und Grafiken, um komplexe Daten verständlich darzustellen.
  • Prüfung: Lassen Sie den Bericht intern und extern prüfen. Eine externe Prüfung ist gemäß CSRD erforderlich und stellt sicher, dass die Daten zuverlässig und die KPIs relevant sind.

"Die Berichterstattung dokumentiert die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens. Das hilft, seine Nachhaltigkeitsleistung zu verbessern." – SAIM

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Berichtsstandards und Richtlinien

Nach der Datenerhebung und Planung ist es wichtig, den passenden Berichtsstandard auszuwählen, um die Informationen klar und vergleichbar darzustellen. Unternehmen müssen dabei unterschiedliche Rahmenwerke berücksichtigen, die spezifische Anforderungen stellen. Hier sind die drei wichtigsten Standards – GRI, ESRS und DNK – zusammengefasst.

Überblick über die GRI-Standards

Die Global Reporting Initiative (GRI)-Standards werden weltweit häufig genutzt und dienen als Grundlage für die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Sie decken wirtschaftliche, ökologische und soziale Aspekte ab und bieten eine klare Struktur für die Berichterstattung.

Bereich Hauptaspekte Details
Wirtschaft Finanzielle Leistung, Marktpräsenz Konkrete Zahlen
Umwelt Ressourcenverbrauch, Emissionen Fokus auf Auswirkungen
Soziales Arbeitsbedingungen, Menschenrechte Gesellschaftlicher Einfluss

Anforderungen der ESRS

Die ESRS wurden speziell für die EU entwickelt und sind für große Unternehmen durch die CSRD verpflichtend. Dieser Standard legt Wert auf präzise und quantifizierbare Berichterstattung.

  • Maschinenlesbarkeit: Berichte müssen in einem digitalen Format verfügbar sein.
  • Doppelte Wesentlichkeit: Berücksichtigt sowohl finanzielle Risiken als auch Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft.
  • Fokus auf Zahlen: Verlangt konkrete Daten anstelle allgemeiner Beschreibungen.

Leitlinien des DNK

Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) ist ein nationaler Standard, der auf die Anforderungen deutscher Unternehmen zugeschnitten ist. Er verbindet strategische Analyse mit systematischem Prozessmanagement, um Nachhaltigkeitsziele effektiv zu erfassen.

Wichtige Elemente des DNK:

  • Umweltindikatoren: Klare Kennzahlen zu Ressourcennutzung und Klimaschutz.
  • Soziale Indikatoren: Schwerpunkt auf Arbeitnehmerrechte und soziales Engagement.

Die Wahl des passenden Berichtsstandards ist entscheidend, um eine transparente und nachvollziehbare Nachhaltigkeitsberichterstattung sicherzustellen.

Tools und Methoden für bessere Berichte

Die richtige Kombination aus Software und methodischen Ansätzen kann einen Nachhaltigkeitsbericht deutlich verbessern. Mit modernen Tools können Unternehmen Daten effizient erfassen, analysieren und ihre Ergebnisse anschaulich präsentieren.

Software und Daten-Tools

Die Auswahl passender Software erleichtert nicht nur die Datenerfassung, sondern auch die Analyse und Darstellung. Hier sind einige Tools, die dafür besonders geeignet sind:

Tool Hauptfunktionen Praxisbeispiel
VERSO LkSG-Compliance, CSRD-Reporting RATIONAL nutzt VERSO für LkSG-Konformität
Envoria CSRD, EU-Taxonomie, CO₂-Reporting ElringKlinger AG setzt Envoria ein
Code Gaia CSR-Berichte, CO₂-Fußabdruck Seibert Media GmbH erstellt CSR-Berichte damit

"Wir haben uns für Envoria als ESG-Software-Lösung entschieden, weil sie uns bei der Umsetzung unserer CSRD-, EU-Taxonomie- und CO₂-Berichterstattung unterstützt. Besonders wichtig war uns, dass sich die Lösung an individuelle unternehmensspezifische Bedürfnisse anpassen lässt. Zusätzlich ist die Expertise der Berater hervorzuheben."

Neben der reinen Datenerfassung spielt auch die visuelle und verständliche Aufbereitung der Ergebnisse eine große Rolle.

Tipps für ein ansprechendes Berichtslayout

Ein gut strukturiertes Layout macht Berichte nicht nur lesbarer, sondern auch überzeugender. Wichtige Elemente sind:

  • Grafiken und Diagramme: Sie helfen, komplexe Daten anschaulich zu machen.
  • Digitale Lesbarkeit: Berichte sollten auf verschiedenen Geräten problemlos lesbar sein.
  • Klar strukturierte Gliederung: Eine logische Kapitelabfolge und klare Hierarchien verbessern die Orientierung.

Ein Beispiel bietet Simply V, das im März 2023 seinen Ressourcenverbrauch und Maßnahmen zur Abfallreduzierung durch aussagekräftige Grafiken und Testimonials von Stakeholdern erfolgreich visualisiert hat.

Vertrauensbildung durch externe Prüfung

Eine externe Validierung sorgt für mehr Glaubwürdigkeit und stärkt das Vertrauen in den Bericht.

Wichtige Maßnahmen zur Verifizierung sind:

  • Die Beauftragung externer Prüfer zur Überprüfung der KPIs
  • Transparente Angaben zu den verwendeten Methoden und Datenquellen
  • Regelmäßige Aktualisierung und Überprüfung der Berichtsinhalte

Mit einer Kombination aus leistungsstarken Tools, einem klaren Layout und unabhängiger Validierung wird ein Nachhaltigkeitsbericht nicht nur informativ, sondern auch überzeugend.

Fazit: Nächste Schritte

Regelmäßige Updates und Anpassungen

Ein Nachhaltigkeitsbericht muss kontinuierlich aktualisiert werden. Dabei sollten insbesondere folgende Punkte beachtet werden:

  • Rechtliche Vorgaben: Beachten Sie Vorschriften wie CSRD, ESRS und die Green Claims Directive.
  • Feedback von Stakeholdern: Nutzen Sie Rückmeldungen zur Verbesserung der Materialitätsanalyse und zur Erfüllung von Informationsbedürfnissen.
  • Datenbasis: Dokumentieren Sie KPIs, Methoden und Datenquellen klar und nachvollziehbar.

Ein Bericht, der aktuelle Kennzahlen und deren Grundlagen offenlegt, bietet eine solide Basis für nachhaltiges Unternehmenswachstum.

Wachstum durch gezielte Berichterstattung

Ein gut strukturierter Nachhaltigkeitsbericht kann ein wirksames Werkzeug für unternehmerisches Wachstum sein. Drei wesentliche Punkte spielen dabei eine Rolle:

  1. Einbindung von Stakeholdern
    Beziehen Sie interne und externe Stakeholder aktiv ein, um relevante Themen zu identifizieren und Prioritäten zu setzen. Das erhöht die Aussagekraft des Berichts.
  2. Sicherung der Datenqualität
    Nutzen Sie systematische Erfassungsmethoden, validierte Prozesse und transparente Abläufe, um die Qualität der Daten zu gewährleisten. Dies stärkt das Vertrauen aller Beteiligten.
  3. Kommunikationsstrategie entwickeln
    Passen Sie Ihre Kommunikation an die Zielgruppen an und wählen Sie passende Kanäle, um Ihre Ergebnisse effektiv zu vermitteln. So steigern Sie die Wirkung Ihrer Nachhaltigkeitsmaßnahmen.

Mit regelmäßigen Anpassungen und einem klaren Fokus auf Wachstum können Sie nicht nur gesetzliche Anforderungen erfüllen, sondern auch Ihre Position am Markt stärken.

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Johannes Fiegenbaum

Johannes Fiegenbaum

Ein unabhängiger Berater, der Unternehmen hilft, die Zukunft zu gestalten und langfristiges Wachstum zu erreichen.

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