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Klimarisikoanalyse und Finanzplanung: So fließen Risiken in CAPEX/OPEX-Bewertungen ein

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Klimarisiken kosten Deutschland jährlich Milliarden. Unternehmen müssen diese Risiken in ihre Finanzplanung integrieren, um Schäden zu minimieren und regulatorische Vorgaben einzuhalten. Hier sind die wichtigsten Punkte:

  • Klimaschäden in Zahlen: Zwischen 2000 und 2021 verursachten Klimarisiken durchschnittliche Schäden von 6,6 Mrd. € pro Jahr. Extreme Wetterereignisse wie Hochwasser und Dürre führten zu massiven Verlusten in Landwirtschaft, Industrie und privaten Haushalten.
  • Regulatorischer Druck: Unternehmen müssen die TCFD-Empfehlungen, die EU-Taxonomie und MaRisk-Vorgaben einhalten. Besonders große Firmen stehen unter Berichts- und Anpassungsdruck.
  • Integration in CAPEX/OPEX: Investitions- und Betriebskosten (CAPEX/OPEX) werden zunehmend durch Klimarisiken beeinflusst. Szenarioanalysen und Risikomodelle wie Monte-Carlo-Simulationen helfen, Risiken zu quantifizieren.
  • Physische und transitorische Risiken: Schäden an Infrastruktur, Produktionsausfälle und CO₂-Preise belasten Unternehmen. Anpassung der Geschäftsmodelle und Standortbewertungen sind notwendig.
  • Maßnahmen: Unternehmen sollten klare Governance-Strukturen, Szenarioanalysen und regelmäßige Finanzplan-Updates etablieren. Die Zusammenarbeit zwischen Finanz- und Nachhaltigkeitsabteilungen ist entscheidend.
Risikotyp Kurzfristige Auswirkungen Langfristige Auswirkungen
Physische Risiken Produktionsunterbrechungen, Schäden Standortverlagerungen, Infrastruktur
Transitorische Risiken CO₂-Preise, neue Vorschriften Technologiewechsel, Geschäftsmodelle

Ein konkretes Fallbeispiel zur Illustration der Schäden für Unternehmen und Infrastruktur ist das Ahrtal-Hochwasser im Juli 2021:

In der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 fielen im Ahrtal außergewöhnlich große Regenmengen in kurzer Zeit, was zu extremen Überschwemmungen führte. Die Folgen für Unternehmen und Infrastruktur waren verheerend:

  • Schäden für Unternehmen: Im Ahrtal waren rund 3.000 Unternehmen direkt betroffen, darunter viele Hotels, Restaurants, Geschäfte und Weingüter. Von den 65 hauptgewerblichen Weinbaubetrieben an der Ahr blieben nur drei unbeschadet. Insgesamt verloren etwa 17.000 Menschen im Tal ihr gesamtes Hab und Gut, was auch zahlreiche Selbstständige und Gewerbetreibende traf. Die Schäden für gewerbliche Betriebe sowie Land- und Forstwirtschaft beliefen sich allein in Rheinland-Pfalz auf rund 1,2 Milliarden Euro.
  • Schäden an der Infrastruktur: Im Ahrtal wurden über 9.000 Gebäude und mehr als 100 Brücken zerstört oder schwer beschädigt. Die gesamte Verkehrsinfrastruktur war massiv beeinträchtigt: Bundesstraßen wie die A1 und A61 waren monatelang gesperrt, sämtliche Bahnbrücken im Ahrtal wurden zerstört, insgesamt wurden rund 600 Kilometer Schienen, über 50 Brücken, 180 Bahnübergänge und knapp 40 Stellwerke beschädigt oder zerstört. Zeitweise waren 165.000 Menschen ohne Strom- und Wasserversorgung, auch Telefon- und Internetleitungen waren großflächig ausgefallen.
  • Langfristige Folgen: Der Wiederaufbau der Infrastruktur dauert bis heute an. Viele Betriebe konnten erst nach Monaten oder Jahren wieder öffnen, einige mussten dauerhaft schließen. Die Schäden an der öffentlichen Infrastruktur im Ahrtal wurden auf rund 6 bis 7 Milliarden Euro geschätzt, der Gesamtschaden in Rheinland-Pfalz auf mehr als 18 Milliarden Euro.

Dieses Beispiel zeigt eindrücklich, wie Naturkatastrophen wie das Ahrtal-Hochwasser 2021 nicht nur private Haushalte, sondern auch Unternehmen und die gesamte Infrastruktur einer Region massiv treffen und deren Folgen den Wiederaufbau über Jahre hinweg prägen können.

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Deutsche und EU-Vorschriften

In den letzten Jahren wurden die Anforderungen zur Integration von Klimarisiken in CAPEX- und OPEX-Bewertungen deutlich verschärft. Unternehmen in Deutschland müssen dabei sowohl nationale als auch EU-weite Vorgaben beachten. Diese Vorgaben bilden die Grundlage für die folgenden Regulierungsanforderungen.

CAPEX/OPEX-Regulierungsanforderungen

Die TCFD (Task Force on Climate-related Financial Disclosures) hat vier Hauptbereiche definiert, die für die Bewertung klimabezogener Risiken relevant sind:

Bereich Anforderungen für CAPEX/OPEX
Klare Governance-Strukturen Aufsicht und Verantwortung für Klimarisiken
Strategie Szenarioanalysen, einschließlich des 2°C-Ziels
Risikomanagement Einbindung in die Finanzplanung
Messgrößen Überwachung und Messung von Klimarisiken

Die Anforderungen der TCFD sind eng mit den Berichtsanforderungen der CSRD verzahnt. Viele ihrer Konzepte, wie die Szenarioanalyse oder die Trennung physischer und transitorischer Risiken, wurden in die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) übernommen. Damit werden sie künftig auch für viele mittelständische Unternehmen verpflichtend.

Eine Untersuchung der 100 größten deutschen Unternehmen zeigt, dass besonders die DAX-30-Unternehmen ihre Berichterstattung weitgehend an den TCFD-Empfehlungen ausrichten. Dabei liegt der Schwerpunkt stärker auf Transitionsrisiken als auf physischen Risiken. Die deutschen Geschäftsstandards konkretisieren diese Anforderungen und bieten praktische Leitlinien für die Nachhaltigkeitsberichterstattung.

Deutsche Geschäftsstandards

Das Umweltbundesamt stellt durch regelmäßige Updates eine transparente Basis für die Bewertung physischer Klimarisiken bereit. Die wichtigsten Vorgaben umfassen:

  • Nachhaltigkeitsberichterstattung mit klaren Prinzipien
    Die Berichterstattung orientiert sich an Kriterien wie Relevanz, Spezifität, Klarheit, Konsistenz, Vergleichbarkeit, Zuverlässigkeit und Aktualität. Diese Prinzipien sichern die Qualität der Bewertungen von CAPEX und OPEX.
  • Bewertung von Klimarisiken durch Szenarioanalysen
    Unternehmen müssen die Belastbarkeit ihrer Strategien unter verschiedenen Klimaszenarien überprüfen, einschließlich Szenarien mit einem Temperaturanstieg von maximal 2°C oder weniger.

"Die TCFD-Empfehlungen schaffen die Voraussetzungen für ein besseres Verständnis der klimabezogenen Risiken von Unternehmen und führen letztlich zu besser informierten Märkten, genauerer Preisbildung und größerer Finanzstabilität." - Loh Boon Chye, Chief Executive Officer, Singapore Exchange

Der TCFD Knowledge Hub bietet Unternehmen praktische Unterstützung bei der Umsetzung dieser Empfehlungen.

Klimarisikokategorien und finanzielle Auswirkungen

Basierend auf den regulatorischen Rahmenbedingungen zeigen die folgenden Kategorien, wie sich Klimarisiken auf die Finanzen auswirken können.

Direkte physische Risiken

Zwischen 2000 und 2021 verursachte der Klimawandel in Deutschland durchschnittliche Schäden in Höhe von 6,6 Milliarden Euro pro Jahr. Die wichtigsten physischen Risikofaktoren und ihre finanziellen Folgen lassen sich wie folgt darstellen:

Risikotyp Auswirkungen auf CAPEX Auswirkungen auf OPEX
Extremwetter Schäden an Infrastruktur, Ersatz von Anlagen Höhere Wartungskosten
Dürre Investitionen in Wassermanagement Produktionsverluste, gestiegene Betriebskosten
Hochwasser Hochwasserschutzmaßnahmen, mögliche Standortverlagerungen Höhere Versicherungsprämien, Reparaturkosten

Nach der verheerenden Flut im Mai 2023 in der Region Emilia-Romagna sah sich ein Logistikunternehmen gezwungen, seine Standortstrategie zu überdenken. Über 500 beschädigte Straßen und ein drastischer Einbruch der Lieferperformance um 30 % zwangen das Unternehmen, neue Wege zu gehen:

  • Verlagerung von Lagerkapazitäten: Kritische Güter werden nun in höher gelegenen Regionen oder in hochwassersicheren Etagen gelagert – außerhalb von Flussauen.
  • Lieferanten-Diversifizierung: Die Abhängigkeit von einer einzigen, besonders gefährdeten Region wurde reduziert. Neue Partner in weniger betroffenen Gebieten wurden integriert.
  • Investitionen in Schutzsysteme: Bestehende Standorte wurden mit mobilen Barrieren, Rückstauklappen und Notfallplänen nachgerüstet.

Dieses Beispiel zeigt: Klimaanpassung beginnt nicht erst mit dem Katastrophenfall, sondern idealerweise schon in der strategischen Standortwahl.

Markt- und Politikveränderungen

Neben den physischen Risiken beeinflussen auch Veränderungen in Märkten und politischen Rahmenbedingungen die Finanzplanung. Transitorische Risiken, wie Marktveränderungen und strengere Umweltvorschriften, erfordern Anpassungen bei Investitions- und Betriebsausgaben. Studien zeigen, dass deutsche Unternehmen zunehmend unter den Folgen des Klimawandels leiden.

Vergleich der Risikoauswirkungen

Die folgenden Tabellen fassen die kurzfristigen und langfristigen Effekte der verschiedenen Risikotypen zusammen:

Risikokategorie Kurzfristige Auswirkungen Langfristige Auswirkungen
Physische Risiken Produktionsunterbrechungen, Reparaturkosten Standortverlagerungen, Anpassungen der Infrastruktur
Transitorische Risiken Kosten durch CO2-Preise, regulatorische Anforderungen Anpassung von Geschäftsmodellen, Technologiewechsel
Kombinierte Effekte Steigende Versicherungsprämien Wertverluste, Verlust von Marktanteilen

Die Einbeziehung verschiedener Klimaszenarien ermöglicht eine bessere Abschätzung der finanziellen Folgen und unterstützt bei der Entwicklung wirksamer Anpassungsstrategien.

Klimarisiko-Integrationsprozess

Risikoanalysemethoden

Um Klimarisiken systematisch zu erfassen, ist ein strukturierter Ansatz notwendig. Eine bewährte Methode ist die Monte-Carlo-Simulation, die es ermöglicht, quantifizierbare Risiken zu modellieren und deren Auswirkungen auf CAPEX und OPEX genau zu berechnen.

Analysemethode Anwendungsbereich Vorteile für die Finanzplanung
Monte-Carlo-Simulation Quantifizierbare Risiken Exakte Risikomodellierung, statistisch fundierte Ergebnisse
Beta-Verteilung Großprojekte Hohe Verlässlichkeit, wissenschaftlich fundiert
Extremwerttheorie Seltene Ereignisse Realistische Abbildung von Ausnahmefällen

Die Ergebnisse dieser Analysen fließen direkt in die Finanzplanung ein.

In der Praxis stehen Unternehmen allerdings häufig vor erheblichen Herausforderungen: Die Verfügbarkeit belastbarer Klimadaten – etwa auf regionaler Ebene – ist begrenzt. Viele Analysen beruhen daher auf Schätzungen oder sektorübergreifenden Annahmen, was Unsicherheiten in der Bewertung erhöht. Eine enge Zusammenarbeit mit externen Datenanbietern ist daher empfehlenswert.

Integration in die Finanzplanung

Die Integration von Klimarisiken in die Finanzplanung erfolgt durch die Nutzung statistischer Verteilungsfunktionen basierend auf historischen Daten, Erfahrungswerten und spezifischen Projektdaten. Der berechnete Fraktilwert des Value at Risk (VaR) liefert dabei eine genaue finanzielle Bewertung. Diese Methode ermöglicht eine kontinuierliche Anpassung und Optimierung der Finanzpläne.

Aktualisierung der Finanzpläne

Regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Risikomodelle ist unerlässlich. Unternehmen sollten ihre Modelle an den strukturierten Ansatz des PIEVC-Katalogs anpassen, der im November 2022 von der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) veröffentlicht wurde. Ein Beispiel aus der Praxis: DAX-30-Unternehmen aktualisieren ihre Modelle entsprechend den Empfehlungen der TCFD.

Umsetzungsempfehlungen

Basierend auf den bisherigen Analysen zeigen die folgenden Empfehlungen konkrete Maßnahmen, um klimabezogene Risiken in die Finanzplanung zu integrieren. Diese ergänzen die zuvor erläuterten Risikomodelle und Anpassungen der Finanzplanung.

Methoden zur Datenanalyse

Die Erfassung und Analyse klimabezogener Risiken erfordert einen klar strukturierten Ansatz. Dabei ist es wichtig, physische Klimarisiken und Übergangsrisiken, die durch Klimaschutzpolitiken entstehen, voneinander zu unterscheiden.

Risikoart Methode Erforderliche Daten
Physische Risiken Standortbasierte Analyse Klimaszenarien, Wetterdaten, Infrastrukturbewertungen
Übergangsrisiken Analyse der politischen Auswirkungen CO₂-Preise, Regulierungstrends, Marktentwicklungen

Diese Daten bilden die Grundlage für die bereichsübergreifende Zusammenarbeit und die Festlegung klarer Verantwortlichkeiten innerhalb der Team-Koordination.

Team-Koordination

Eine effektive Zusammenarbeit zwischen Finanz- und Nachhaltigkeitsabteilungen erfordert klare Zuständigkeiten, regelmäßigen Datenaustausch und gezielte Weiterbildung:

  • Datenaustausch: Aufbau einer zentralen Datenbank für klimarelevante Kennzahlen sowie effiziente Kommunikationskanäle.
  • Schulungen: Mitarbeiterschulungen zur Interpretation von Klimaszenarien und deren Auswirkungen auf die Finanzplanung.

Zusätzlich zur internen Abstimmung spielt die Einhaltung externer Vorschriften eine entscheidende Rolle.

Regulatorische Anforderungen

Umweltbundesamt: "Unternehmen sehen sich mehr durch Risiken aus Klimaschutzpolitiken betroffen als durch Risiken aufgrund des Klimawandels selbst."

Um den sich ändernden regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden, sollten folgende Schritte umgesetzt werden:

Bereich Maßnahmen
TCFD-Berichterstattung Einführung standardisierter Reporting-Prozesse
ESG-Integration Anpassung der Investitionskriterien
Risikomanagement Regelmäßige Aktualisierung der Risikomodelle

Die Anpassung an neue Vorschriften bleibt ein fortlaufender Prozess. Besonders die Erfassung physischer Klimarisiken sollte weiter verbessert werden, da hier noch Potenzial besteht.

Ein zentrales Hindernis bleibt das Datenmanagement: Unternehmen benötigen verlässliche Quellen für klimabezogene Kennzahlen – von physischen Standortdaten über regionale Extremwetterprognosen bis hin zu CO₂-Preisszenarien. Insbesondere die Bewertung von Scope-3-Risiken erfordert eine intensive Abstimmung mit Lieferanten und externen Partnern. Der Aufbau belastbarer Datenflüsse ist damit ein strategischer Erfolgsfaktor.

Zusammenfassung

Die Berücksichtigung klimabezogener Risiken in CAPEX- und OPEX-Bewertungen erfordert einen klar strukturierten Ansatz, der sowohl physische als auch übergangsbedingte Einflüsse einbezieht. Die Analyse zeigt folgende Schwerpunkte:

Risikobereich Hauptauswirkungen Erforderliche Maßnahmen
Physische Risiken Direkte Schäden an Anlagen und Infrastruktur Szenarioanalysen, Standortbewertungen
Übergangsrisiken Regulatorische und marktbedingte Veränderungen Anpassung der Investitionskriterien, CO₂-Preismodellierung
Finanzielle Effekte Auswirkungen auf Vermögenswerte und Betriebskosten Integration in Rechnungslegung und Risikomanagement

Diese Tabelle fasst die zentralen Risikokategorien und empfohlenen Maßnahmen zusammen, die in den vorherigen Abschnitten detailliert beschrieben wurden.

Das Umweltbundesamt stellt fest: "Die finanziellen Auswirkungen klimabezogener Risiken für Nicht-Finanzinstitute sind nicht immer unmittelbar erkennbar, und es bestehen Schwierigkeiten bei der Bewertung, Quantifizierung und dem Management dieser Risiken".

Drei Hauptbereiche stehen im Fokus:

  • Datenmanagement und Analyse: Unternehmen benötigen präzise Datenerfassungs- und Modellierungsrahmen, um klimabezogene Finanzrisiken besser zu bewerten.
  • Regulatorische Vorgaben: Die Einhaltung standardisierter Rahmenwerke ist essenziell.
  • Strategische Ausrichtung: Geschäftsmodelle müssen auf ihre Klimaresilienz geprüft werden, da Investoren detaillierte Informationen für fundierte Entscheidungen erwarten.

Die Zusammenarbeit mit der Finanzabteilung ist dabei unerlässlich. Besonders wichtig ist die Verknüpfung von finanziellen und nicht-finanziellen Informationen im Rahmen einer integrierten Berichterstattung. Diese Ansätze helfen Unternehmen, Klimarisiken gezielt in ihre langfristige Finanzstrategie zu integrieren.

Diese Zusammenfassung dient als Grundlage für die im nächsten Abschnitt beantworteten häufig gestellten Fragen.

Häufig gestellte Fragen

Hier beantworten wir zentrale Fragen zur Einbindung klimabezogener Risiken in die Finanzplanung, basierend auf den vorherigen Analysen.

Auswirkungen der Integration von Klimarisiken

Die Berücksichtigung klimabezogener Risiken hat direkte Auswirkungen auf die Finanzplanung. Studien zeigen, dass bis 2021 jährlich durchschnittliche Schäden von 6,6 Milliarden Euro entstanden sind, mit kumulierten Schäden in Höhe von 145 Milliarden Euro.

"Unternehmen sich mehr durch Risiken aus Klimaschutzpolitiken betroffen sehen als durch Risiken aufgrund des Klimawandels selbst." - Umweltbundesamt

Unterschiede zwischen physischen und transitorischen Risiken

Die Unterscheidung zwischen physischen und transitorischen Risiken ist entscheidend. Beide Risikotypen haben unterschiedliche Merkmale und finanzielle Folgen:

Risikotyp Hauptmerkmale Finanzielle Auswirkungen
Physische Risiken Extremwetter, Meeresspiegelanstieg Schäden an Infrastruktur, Produktionsausfälle
Transitorische Risiken CO₂-Bepreisung, Regulierung Wertverluste bei fossilen Vermögenswerten

Führungskräfte in Deutschland berichten laut Studien bereits von spürbaren Auswirkungen.

Werkzeuge zur Analyse von Klimarisiken

Für die Bewertung von Klimarisiken gibt es drei wichtige Tools:

  • Climate Risk Sourcebook (CR-SB): Bietet regionale Risikoanalysen mit acht standardisierten Modulen.
  • PACTA-Software: Bewertet Investitionsportfolios in Bezug auf ihre Kompatibilität mit Klimaszenarien.
  • PIEVC High Level Screening Guide: Unterstützt bei der Erstbewertung von Klimarisiken und der Resilienz.

Durch die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) gelten erweiterte Berichtspflichten nun auch für mittelständische Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern.

Johannes Fiegenbaum

Johannes Fiegenbaum

Ein unabhängiger Berater, der Unternehmen hilft, die Zukunft zu gestalten und langfristiges Wachstum zu erreichen.

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